...studium
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel 06.1990-04.29.1998

Mein Studium habe ich an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel absolviert.

Angefangen in der Geographie, wechselte ich vor dem Vordiplom zur Geologie. Grund war mein stärkeres Interesse für die Dynamik der Erde und die dort ablaufenden Prozesse, sowie der stärkere Bezug zu den Naturwissenschaften.

Die Geologie-Paläontologie gehört wie die Mineralogie, die Geophysik, die Meteorologie und die Ozeanographie zu den Geowissenschaften, welche die Erde als Ganzes zum Gegenstand haben. Dabei sind die Geophysik, die Meteorologie und die Ozeanograhie weitgehend physikalisch ausgerichtet, während die Geologie-Paläontologie zusätzlich in chemische, biologische und historische (erdgeschichtliche) Aspekte eingebunden ist.
Die Geologie befaßt sich mit der Entwicklung und dem Aufbau der festen Erdkruste; dabei untersucht sie im exogenen Bereich die physikalischen und chemischen Veränderungen an der Oberfläche, im endogenen Bereich die thermischen und mechanischen Einwirkungen in der irdischen Gesteinshülle, die im Laufe der Erdgeschichte zu großen Veränderungen geführt haben, sowie die Gesetzmäßigkeiten dieser Entwicklung und die Entwicklungsgeschichte des Lebens.

Datierungsmittel sind versteinerte Tiere und Pflanzen (Paläontologie, Entwicklungsgeschichte des Lebens auf der Erde) und radiometrische Zeitmessungen. Die durch die Geologie-Paläontologie gewonnenen Erkenntnisse werden praktisch angewandt zur Aufsuchung und Erschließung von Wasser und mineralischen Rohstoffen, aber auch zur Untersuchung und Bereinigung von Gefahren durch Altlasten und Deponieabfälle oder durch natürliche Katastrophen ((Erdbeben, Vulkanismus, Klimaveränderungen etc.).

Die Kieler Schwerpunkte liegen im Bereich der Meeresgeologie/ Sedimentologie und Angewandte Geologie.


Aufbau des Studiums

(nach der Diplomprüfungsordnung für Studierende der Geologie-Paläontologie an der Universität Kiel vom 06.06.1975 - Veröffentlichung vom 19.6.1975, Nbl. KM Schl-H. S. 258, geändert durch Satzung vom 8.3. 1977, Veröffentlichung vom 5.4.1977, Nbl. KM Schl-H. S. 128 - und der Studienordnung der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel für Studierende des Diplom-Studiengangs Geologie-Paläontologie vom 25.04.1985 - Veröffentlichung vom 25.4.1985, Nbl. KM Schl-H. S. 208)

Der Diplom-Studiengang Geologie-Paläontologie ist in Grundstudium (1. - 4. Semester) und Hauptstudium (5. - 8. Semester) gegliedert.

Im Grundstudium sollen die Studierenden Grundwissen und methodische Grundkenntnisse in den folgenden Wissenschaftsgebieten erlangen: 1. Geologie und Paläontologie, 2. Mineralogie und Petrograhie, 3. Experimentalphysik, 4. Anorganische Chemie sowie 5. Zwei weitere Fächer aus: Mathematik, Zoologie, Botanik, Physische Geographie und Meereskunde.

Ein ordungsgemäßes Grundstudium setzt in der Regel die Teilnahme an insgesamt mind. 81-93 Semesterwochenstunden (SWS) je nach Fächerwahl einschließlich der Nebenfächer sowie 15 Tage Geländepraktikum und Teilnahme an einer 14-tägigen Kartierübung voraus. Es wird mit der Diplom-Vorprüfung abgeschlossen, die in der Regel mündlich stattfindet.

Durch das Hauptstudium soll der/die Studierende die Voraussetzungen für eine berufliche Tätigkeit erlangen, sich insbesondere mit dem Stand der Wissenschaft und den Methoden in wichtigen Teilgebieten vertraut machen, Zusammenhänge des Fachs erkennen und lernen, die Methoden und Erkenntnisse selbständig anzuwenden. Während des Hauptstudiums erfolgt eine stärke Auffächerung in die gewählten Schwerpunkte, wobei jedoch eine zu enge Spezialisierung vermieden und eine breit angelegte Fachausbildung angestrebt werden soll. Es können folgende Schwerpunkte gewählt werden: 1. Allgemeine Geologie (einschließl. Erdgeschichte), 2. Angewandte Geologie, 3. Meeresgeologie/ Sedimentologie, 4. Paläontologie einschl. Mikropaläontologie, 5. Petrologie einschl. Lagerstättenlehre und 6. Geophysik. Durch die Teilnahme an den Spezialvorlesungen, Forschungsseminaren, Fortgeschrittenenpraktika und Geländepraktika, die Diplom-Kartierung und die Diplom-Arbeit sollen die Studierenden an die Forschung herangeführt werden.

Ein ordnungsgemäßes Hauptstudium setzt in der Regel die Teilnahme an insgesamt mind. 80-90 SWS je nach Fächerwahl einschließlich der Nebenfächer sowie 15 Tage Geländepraktikum und Teilnahme an einer 14-tägigen Kartierübung voraus. Der Abschluß des Hauptstudiums erfolgt durch die Diplom-Hauptprüfung. Sie besteht aus der Anfertigung einer Diplomarbeit (6 Monate) und mündlichen Prüfungen in vier Prüfungsfächern. Die Diplomarbeit kann vor oder nach den mündlichen Prüfungen geschrieben werden.

Die Regelstudienzeit beträgt 9 Semester einschließlich Prüfungszeit. Die tatsächliche Studiendauer kann sich möglicherweise unter bestimmten Umständen - z.B. durch den studienbegleitenden Erwerb fehlender mathematisch-naturwissenschaftlicher Kenntnisse oder sonstiger Besonderheiten - verlängern.

Grundstudium (Abkürzungen: SWS Semesterwochenstunden, LN: Leistungsnachweis)

Pflicht-Lehrveranstaltungen:

Geologische Übungen I (Gesteinsbestimmungen) (LN)

Geologische Übungen II (Kartenkunde I) (LN)

Geologische Übungen IV (Geländeübungen) (LN)

Paläontologie der Wirbellosen und Übung (LN)

Kristallographie I mit Übungen (LN)

Spezielle Mineralogie mit Übungen (LN)

Petrographie I mit Übungen (LN)

Kartierübung I, mind. 14 Tage (Voraussetzungen: Geologische Übungen I, II und IV) (LN)

Geländepraktikum 15-tägig (LN)

Physikalisches Praktikum (LN)

Anorganisch-chemisches Praktikum (LN)

Wahlpflicht-Lehrveranstaltungen:

Es ist je ein Leistungsnachweis aus zweien der folgenden Wahlfächer zu erbringen:

1. Mathematik: Analysis I oder Analysis II mit Übungen oder Lineare Algebra I mit Übungen

2. Zoologie: Kleines zoologisches Praktikum für Agrarwissenschaftler und Geologen

3. Botanik: Botanisches Praktikum für Agrarwissenschaftler und Geologen

4. Physische Geographie: Unterseminar Physische Geographie

5. Meereskunde: Meereschemisches Praktikum mit Proseminar

Das Vordiplom besteht aus 4 mündlichen Prüfungen in den 4 Prüfungsgebieten

-Grundzüge der Geologie/Paläontologie

-Grundzüge der Mineralogie und Petrographie

-Experimentalphysik oder Anorganische Chemie

-Wahlpflichtfach (Mathematik, Zoologie, Botanik, Physische Geographie oder Meereskunde) oder das unter 3. nicht gewählte Fach



Hauptstudium

Pflicht-Lehrveranstaltungen:

Geologische Übungen III (Kartenkunde II) (Voraussetung: Kartenkunde I) (LN)

Geologische Übungen V (Geologische Labormethoden) (LN)

Einführung in die Mineraloptik mit Übungen (LN)

Einführung in die Gesteinsmikroskopie mit Übungen (LN)

Seminar I (LN)

Seminar II (LN)

Hauptkurs für Examenskandidaten (LN)

Kartierübung II, mindestens 14 Tage (Voraussetzung: Kartierübung I) oder petrographische Kartierübung (LN)

Geologische Geländepraktika, 15-tägig (LN)

Wahlpflicht-Lehrveranstaltungen:

Je nach Wahl des Studienschwerpunktes ein LN aus folgendem Katalog:

1. Allgemeine Geologie (einschließlich Erdgeschichte): Luftbildgeologie

2. Angewandte Geologie: Luftbildgeologie, Mathematik für Naturwissenschaftler I und II, Übungen zum geologischen Rechnen, Vermessungskunde für Geologen, Ingenieurgeologische Übungen, Hydrogeologische Übungen I und II, Geländeübungen zur Angewandten Geologie

3. Meeresgeologie/ Sedimentologie: Mathematik für Naturwissenschaftler I und II, Mikropaläontologische Übungen, Meeresgeologische Übungen, Ozeanographisches Praktikum für Nebenfächler, Übungen zur Spezialvorlesung Ozeanographie, Proseminar zum Ozeanographischen Praktikum

4. Paläontologie einschließlich Mikropaläontologie: Mikropaläontologische Übungen

5. Petrologie einschl. Lagerstättenlehre: Petrographie III mit Übungen, Lagerstättenkundliche Exkursionen

6. Geophysik: Geophysikalisches Praktikum, Geophysikalisches Seminar


Praktikum

Ein geologiebezogenes Praktikum außerhalb der Universität von mindestens 2 Monaten. Das Praktikum kann vor Beginn des Studiums oder während des Studiums in der vorleseungsfreien Zeit - möglichst vor der Diplom-Vorprüfung - bei einschlägigen Behörden und Betrieben der Geologie, des Bergbaues, des Tiefbaues, des Brunnenbaues, des Wasserbaues und der geophysikalischen Erkundung abgeleistet werden (Teilnahmenachweis spätestens bis zur Meldung zur Diplom-Hauptprüfung).


Die Diplomprüfung besteht aus 4 mündlichen Prüfungen in den 4 Prüfungsgebieten

-Allgemeine Geologie

-Regionale und Historische Geologie

-Wahlpflichtfächer (Angewandte Geologie oder Paläontologie oder Geophysik oder Petrologie oder Meeresgeologie/ Sedimentologie)


Berufsaussichten

Geologen finden Anstellung in folgenden Bereichen: Geologische Landesaufnahme, Ingenieurgeologie, Hydrogeologie, Landesplanung, Umweltschutz und Energie- und Rohstoffversorgung. Ausgeübt werden diese Tätigkeiten bei den geologischen Landesämtern, der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, bei den Kommunen, in den verschiedenen Zweigen der Grundstoffindustrie (Bergbau, Erdölgewinnung, nichtmetallische Werkstoffe), in Ingenieurbüros und bei Baufirmen. Hinzu kommt die geologische Grundlagenforschung, die an Hochschulen, einschlägigen Forschungsinstituten und Museen betrieben wird.