Darstellung und Systematik der Foraminiferen aus Sedimenten von Saumriffhängen vor der Marine Science Station und dem Touristic Camp im Golf von Aqaba (Jordanien - Nördliches Rotes Meer)
3. 2 SYSTEMATIK DER FORAMINIFEREN
Die Foraminiferen werden aufgrund ihrer charakteristischen Eigenschaften taxonomisch bestimmt und im nachfolgenden beschrieben. Die formale Konvention beruht auf der Basis der Arbeit von LOEBLICH & TAPPAN (1994).
Klasse FORAMINIFERA Lee, 1990
3.2.1 Ordnung LITOULIDA Lankester, 1885
Von den Foraminiferen dieser Ordnung wurde nur ein Exemplar gefunden.
Familie PLACOPSILINIDAE Rhumbler, 1913
Unterfamilie PLACOPSILININAE Rhumbler, 1913
Gattung PLACOPSILINA d’Orbigny, 1850a
Die Kammern sind schon im frühen Stadium entrollt. Kammernanordnung: uniserial, verzweigend (bifu). Die Gehäusewand besteht aus groben agglutinierten Körnchen. Die Mündung ist als runde Öffnung ausgebildet.
Placopsilina bifurca Loeblich and Tappan, 1961
Tafel 1, Abb.1
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3. 2. 2 Ordnung TEXTULARIIDA Lankester, 1885
Die Textulariden bauen ihre Gehäuse aus Quarzkörnchen auf. Ihre Formen sind sehr variationsreich und reichen von planspiral über uniserial über biserial bis triserial. Sie waren durchgehend in den Proben und fast allen Fraktionen vertreten. Die häufigste Unterarten im Golf von Aqaba sind Textularia agglutinans d’Orbigny und Textularia rugulosa d’Orbigny (HAUNALD et al., 1996).
Familie TEXTULARIIDAE Ehrenberg, 1838
Unterfamilie TEXTULARIINAE Ehrenberg, 1838
Gattung TEXTULARIA Defrance in de Blainville, 1824
Die Kammern nehmen an Größe gleichmäßg zu. Kammernanordnung:biserial/triserial. Die Gehäusewand besteht aus mittelkörnig agglutinierten Körnchen. Mündung ist als basaler Schlitz ausgebildet.
Tafel 1, Abb. 2-3, 4-6
Tafel 2, Abb.1-4
Art besitzt robuste, kurze, dickbäuchige Form. Die Kammern nehmen an Größe schnell zu. Die Mündung besteht aus einer basalen schlitzförmigen weiteren Öffnung.
Textularia truncata Höglund, 1947
Tafel 1, Abb. 7-8
Art besitzt flache, kurze gestreckte Form. Die Kammern, die an Größe schnell zunehmen bilden an der Seite einen Kiel aus, wobei die verschiedenen Kammern einzeln hervorstehen.
Textularia agglutinans d’Obigny, 1839a
Tafel 2, Abb. 5-6
Art besitzt robuste, langestreckte, flache, biseriale Form. Die Kammern (min.: 12, max.: 21) nehmen schnell an Größe zu, im Erwachsenenstadium verlaufen beide Seiten parallel. Die Gehäusewand besteht überwiegend aus grobem mineralischen Material, eingearbeitet sind feinkörnige karbonatische Körner (HALICZ & REISS, 1978).
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Unterfamilie SPIROTEXTULARIINA Saidova, 1975
Gattung SPIROTEXTULARIA Saidova, 1975
Spirotextulatia floridana Cushman wurde durch zwei Speziestypen bezeichnet (Fissotextularia und Neoseptigerina) nach LOEBLICH & TAPPAN (1985b) entsprechen diese Gattungen der Gattung Spirotextularia.
Spirotextularia floridana (Cushman, 1922a)
Tafel 1, Abb. 9-10
Art besitzt feine, langestreckte, flache, biseriale Form. Die Kammern nehmen schnell an Größe zu und bilden an den Seiten einen Kiel aus. Die Gehäusewand besteht überwiegend aus feinerem mineralischen Material.
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Familie VERNEUILINIDAEB Cushman, 1911
Unterfamilie VERNEUILININAE Cushman 1911
Gattung Gaudryina d’Orbigny 1839a
Gaudryina wrightiana Millet, 1900a
Tafel 2, Abb.7-9
Art besitzt robuste, langestreckte, triseriale Form. Die Kammern nehmen schnell an Größe zu und bilden einseitig im oberen Teil des Gehäuses hervorstehende Kammern. Die Gehäusewand besteht überwiegend aus grobem mineralischen Material, eingearbeitet sind feinkörnige carbonatische Körner, weiterhin sind Poren auf der Gehäusewand zu sehen.-
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3.2.6 Ordnung SPIRILLINIDA Gorbachik and Mantsurova, 1980
Von den Foraminiferen dieser Ordnung wurde nur eine Gattung in den Proben beobachtet.
Unterordnung SPIRILLININA Hohenegger and Piller, 1975
Familie PLANSPIRILLINIDAE Piller, 1978
Gattung SPIRILLINA Ehrenberg, 1843
Die Kammern sind planspiral aufgewunden. Die Gehäusewand besitzt eine glatte Außenfläche
Die Mündungen bestehen aus zahlreichen ovalen Öffnungen, die in der Mitte der Randfläche angeordnet sind.
Tafel 3, Abb. 1-2
Art besitzt feine, planspiral aufgewundene Form mit fünf Umläufen, wobei Die Kammern an Größe zunehmen. Die karbonatische, glatte Gehäusewand besitzt eine geriffelte Außenseite.
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4. 2. 6 Ordnung MILLIOLIDA Lankester, 1885
Das Gehäuse der Millioden besitzen eine charakteristische porzellan-weiße Farbe. Die in den Proben häufig vorkommenden Millioliden bauen ihre Gehäuse in sehr unterschiedlichen Formen auf. Sie waren durchgehend in allen Proben und allen Fraktionen vertreten. Die häufigsten Gattungen im Golf von Aqaba sind Quinqueloculina, Penerolplis und Sorites (HAUNALD et al. 1996).
Unterordnung MILIOLINA Delage and Hérouard, 1896
Gattung VERTEBRALINA, d’Orbigny, 1826
Vertebralina striata d’Orbigny, 1826
Tafel 3, Abb.8-9
Art besitzt feine, nicht spiral aufgewundene, flache Form. Die letzte Kammer umfäßt das halbe Gehäuse, das aus karbonatischem Material aufgebaut ist. Die Oberfläche besitzt eine quer den Kammern geriffelte Sutur. Die Mündung besteht aus einem langen gebogenen Schlitz an der Außenseite der letzten Kammer.
Tafel 3, Abb. 3
Art besitzt feine, nicht spiral aufgewundene, flache Form. Die äußere Kammern umfäßt das Gehäuse, das aus carbonatischem Material besteht und eine unebene Oberfläche besitzt. Die Mündung ist als langer gebogener Schlitz an der Außenseite der letzten Kammer ausgebildet.
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Gattung SPIROLOCULINA, d’Orbigny, 1826
Die Anfangskammern umwinden den Proluculus; nachfolgend sind zwei Kammern pro Umgang ausgebildet, die alle auf einer Ebene liegen. Dies unterscheidet Spiroloculina von der Gattung Miliolina, bei der die Ebene mit jeder neuen Kammer wechselt. Die Mündung besitzt einen einfachen oder bifiden Zahn (BRADY, 1884).
Spiroloculina corugata Cushman und Todd, 1944a
Tafel 4, Abb. 8-12
Die Kammern die am Anfang den Proluculus umwinden und nachfolgend zwei Kammern pro Umgang auf einer Ebene ausbilden, besitzen eine geriffelte Sutur, die längs der Kammern verläuft. Die Mündung besitzt einen einfachen oder bifiden Zahn.
Tafel 7, Abb.1-2
Die Anfangskammern umwinden den Proluculus, nachfolgend sind zwei Kammern pro Umgang auf einer Ebene ausbilden, die an der Außenseite eine breite gerade Kante ausbilden. Die Oberfläche der karbonatischen Gehäusewand ist glatt.
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Gattung FALSAGGLUTINELLA Loeblich und Tappan, n. ge.
Falsagglutinella byrsa Loeblich und Tappan, 1960
Tafel 7, Abb. 9-10
Art besitzt triloculine Kammeranordnung, die seitlich gut gerundet ist. Die Gehäusewand ist fein agglutiniert; die runde Mündung besitzt einen bifiden Zahn.
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Gattung SCHLUMBERGERINA Munier-Chalmas, 1882
Schlumbergerina alveoliniformis (Brady, 1879a)
Tafel 7, Abb. 5-8
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Unterfamilie Hauerininae Schwager, 1876
Gattung LACHLANELLA Vella, 1957
Lachlanella compressiostoma (Zheng, 1988)
Tafel 4, Abb.1-2
Art besitzt quinqueloculine Kammeranordnung; Innen- wie Außenkammern treten seitlich in einem Winkel spitz heraus. Die carbonatische Gehäusewand besitzt eine rauhe Oberfläche; die Mündung besteht aus einem schmalen langen Schlitz.
Tafel 4, Abb. 3-4, 5-7
Art besitzt quinqueloculine Kammeranordnung. Die runden bauchigen Innenkammern weisen eine geriffelte Sutur auf, die Außenkammern sind ebenfalls gerundet. Die karbonatische Gehäusewand besitzt eine rauhe Oberfläche; die Mündung besteht aus einem schmalen langen Schlitz.
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Gattung MASSILINA Schlumberger, 1893
Die Kammern sind anfangs quinqueloculin angeordnet, spätere Kammern liegen in einer Ebene. Die Gehäusewand ist häufig mit agglutiniertem Belag ausgebildet, die Mündungen typisch mit bifidem Zahn.
Massilina minuta Cushman, 1958
Tafel 5, Abb. 1
Art besitzt triloculine Außenkammeranordnung, die Außenkammern laufen am Rand spitz zusammen und bilden an der Seite einen kleinen Kiel aus. Die karbonatische Gehäusewand besitzt eine rauhe Oberfläche; die Mündung beitzt einen bifiden Zahn.
Massilina granulocostata (Germeraad, 1946)
Tafel 7, Abb. 3-4
Art besitzt triloculine Außenkammeranordnung. Die Innenkammern treten seitlich in einem Winkel spitz heraus, die Ränder der Außenkammern besitzen einen breiten Rand, der mit drei welligen Kielen ausgestattet ist. Die karbonatische Gehäusewand besitzt eine rauhe Oberfläche; die Mündung beitzt einen bifiden Zahn.
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Gattung QUINQUELOCULINA d’Orbigny, 1826
Die Kammern sind in fünf Ebenen angeordnet, von denen drei Kammern auf der einen und vier von der anderen Seite sichtbar sind. Mündung ist terminal, mit oder ohne bifiden Zahn.
Quinqueloculina paraggluta Vella, 1957
Tafel 5, Abb. 2-4
Die Kammern besitzen eine quinqueloculine Anordnung mit Außenkammern, die nach außen in einem stumpfen Winkel zusammenlaufen und einen gerundeten Rand ausbilden. Die Innenkammern laufen ebenfalls in einem stumpfen Winkel zusammen und heben sich in einem Winkel vom Gehäuse ab. Die Gehäusewand ist karbonatisch, porzellanartig rau. Die terminale Mündung ist mit Zahn ausgebildet.
Quinqueloculina sulcata d’Orbigny in Fornansini, 1839a
Tafel 5, Abb. 5-7
Die Kammern besitzen eine quinqueloculine Anordnung, mit Außenkammern, die nach außen hin breiter werdend einen breiten eckigen Rand ausbilden. Die Gehäusewand ist karbonatisch, porzellanartig rau. Die terminale Mündung ist mit Zahn ausgebildet.
Tafel 5, Abb. 8-10
Quinqueloculina cuvieriana d’Orbigny, 1839a
Tafel 6, Abb. 1-3
Die Kammern besitzen eine quinqueloculine Anordnung, mit seitlich gut gerundeten Außenkammern. Die Gehäusewand ist karbonatisch, porzellanartig glatt ausgebildet und besitzt parallel zu den Kammern verlaufend eine Riefensutur. Die terminale Mündung ist mit Zahn ausgebildet.
Quinqueloculina incisa Vella, 1957
Tafel 6, Abb. 4-6
Die Kammern besitzen eine quinqueloculine Anordnung, mit an einer Seite spitz zulaufenden und auf der anderen Seite eckigen Außenkammern. Die Gehäusewand ist karbonatisch, porzelanartig glatt. Die terminale Mündung ist ohne Zahn ausgebildet.
Tafel 6, Abb. 7-9
Die Kammern besitzen eine triloculine Außenkammeranordnung. Die Kammern besitzen ein wulstartiges Aussehen. Die Gehäusewand ist karbonatisch, porzellanartig rau. Die terminale Mündung ist mit Zahn ausgebildet.
Quinqueloculina philippinensis Cushman, 1921
Tafel 6, Abb. 10-11
Die Kammern besitzen eine quinqueloculine Anordnung, mit seitlich gut gerundeten Außenkammern. Die Gehäusewand ist karbonatisch, porzellanartig glatt ausgebildet und besitzt parallel zu den Kammern verlaufende ovale Vertiefungen. Die terminale Mündung ist ohne Zahn ausgebildet.
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Unterfamilie POLYSEGMENTININAE Mikhalevich, 1986
Gattung PARAHAUERINOIDES McCulloch
Die planspirale Kammeranordnung ist im Umriß annähernd kreisförmig und bildet pro Umgang 2-3 Kammern aus. Die Mündung besitzt siebförmige Öffnungen.
Parahauerinoides fragilissimus (Brady, 1884)
Tafel 8, Abb. 1-2
Die Kammern besitzen eine planspirale Anordnung, von denen die letzten drei Außenkammern zu sehen, die seitlich gut gerundet sind. Die Gehäusewand ist karbonatisch, porzellanartig, leicht riffelig. Die Mündung ist mit einer Sieblatte versehen.
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Unterfamilie MILIOLINELLINAE Vella 1957
Gattung MILIOLINELLA Wiesner, 1931
Kammeranordnung: Im Umriß kreisförmig, an der Peripherie gerundet, aufgeblähte Kammern quinqueloculin angeordnet, aber pseudotriloculin in dem außen nur drei Kammern zu sehen sind. Die Gattung besitzt eine kalkig-porzellanartige unebene, mit Suturen ausgebildete Gehäusewand. Mündung: ovaler Schlitz mit einer schmalen Lippe.
Miliolinella quinquangula Loeblich und Tappan, 1961
Tafel 3, Abb. 10-11
Die Kammeranordnung ist im Umriß oval, an der Peripherie spitz zulaufend. Die quinqueloculin angeordneten Innenkammern, werden von den drei pseudotriloculin ausgebildeten Außenkammern verdeckt. Die Gehäusewand besitzt eine kalkig-porzellanartige uneben ausgebildete Gehäusewand. Die Mündung ist als ovaler Schlitz mit schmaler Lippe ausgebildet.
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Gattung PSEUDOMASSILINA Lacroix, 1938
Pseudomassilina robusta Lacroix, 1938
Tafel 3, Abb. 5-6
Tafel 3, Abb. 4,7
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Gattung TRILOCULINA d’Orbigny, 1826
Die Kammern sind in B-Form angeordnet, das Anfangsstadium noch quinque, später dann triloculin. Äußerlich sind nur drei Kammern sichtbar. Die Gehäusewand ist porzellanartig. Die Mündung besitzt einen bifiden Zahn.
Triloculina tricarinata d’Orbigny, 1826
Tafel 8, Abb. 3-12
Die Kammeranordnung ist im Umriß als B-Form ausgebildet, an der Peripherie laufen die Kammern gut gerundet zusammen. Die Gehäusewand der quinqueloculin angeordneten Außenkammern ist glatt, kalkig-porzelanartig ausgebildet. Die Mündung besitzt eine bifiden Zahn.
Tafel 7, Abb.11-12
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Gattung BORELIS Reichelt, 1937
Borelis schlumbergeri Reichel, 1937
Tafel 9, Abb. 1-2
Die Kammeranordnung ist planspiral, involut; das langgestreckte, involute, subglobular bis fusiforme Gehäuse ist kalkig-porzelanartig ausgebildet. Die Mündungen bestehen aus einer Reihe nebeneinander liegener, runden Öffnungen entlang des inneren Randes der letzten Kammer.
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Gattung PENEROPLIS de Montfort, 1808
Kammernanordnung: Das planspirale Gehäuse, ist evolut-involut angeordnet. Im erwachsenen Stadium ist es zum Teil entrollt oder es geht in zyklische Stadien über. Die Gehäusewand ist porzellanartig. Das Mündungsareal ist mit einer Serie von Poren versehen.
Peneroplis pertusus (Forskal, 1775)
Tafel 10, Abb. 1-2, 5
Die planspirale Kammernanordnung ist evolut-involut angeordnet. Die porzelanartig Gehäusewand ist mit für die Form typischen Riefen überzogen. Das Mündungareal ist mit einer Serie von Poren versehen.
Peneroplis planatus (Fichtel und Moll, 1798)
Tafel 10, Abb. 3-4
Kammernanordnung ist planspiral ausgebildet. An der nicht entrollten Außenkammer des evolut-involut Gehäuses sind die rundlichen Mündungsöffnungen nebeneinander außen angeordnet. Die Gehäusewand ist porzellanartig.
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Familie TUBINELLIDAE Rhumbler, 1906
Gattung ARTICULINA d’Orbigny, 1926
Articulina alticostata Cushman, 1944a
Tafel 9, Abb. 3-4
Kammernanordnung ist uniserial, rectilinear ausgebildet. Die Gehäusewand ist porzelanartig und mit längslaufenden Riefen versehen. Die runde Mündungsöffnung der letzten Kammer ist mit einer Lippe ausgebildet.
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Überfamilie SORITACEA Ehrenberg, 1839
Familie PENEROPLIDAE Schultz, 1854
Gattung COSCINOSPIRA Ehrenberg, 1839
Coscinospira acicularis (Batsch, 1791)
Tafel 9, Abb. 10-13
Die eingerollten Anfangskammern entrollen sich schnell. Danach ist die Kammernanordnung uniserial, rectilinear. Die langsam größer werdenden Kammern der langestreckten Form weisen um die Gehäusewand runde Öffnungen auf, die längs der Kammern in einer Reihe angeordnet sind. Die Gehäusewand ist porzellanartig.
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Familie Soritidae Ehrenberg, 1839
Gattung SORITES Ehrenberg, 1839
Die runden Kammern nehmen an Größe kaum zu. Das discoidale Gehäuse besitzt im Anfangsstadium eine B-Form, wächst dann spiralgewunden weiter und ist ansonsten zyklisch ausgebildet. Die Mündungen bestehen aus zahlreichen kreisrunden bis ovalen Löchern, die in der Mitte der Randfläche angeordnet sind.
Sorites orbiculus (Forskal, 1775)
Tafel 9, Abb. 5-9
Die runden Kammern die an Größe kaum zunehmen sind spiralgewunden angeordnet. Die Gehäusewand ist porzellanartig ausgebildet. Die Mündungen bestehen aus zahlreichen kreisrunden bis ovalen Löchern die in der Mitte der Randfläche angeordnet sind.
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3. 2. 5 Ordnung GLOBIGERINIDA Lankester, 1885
Die Globigerinen sind globular aufgebaut und besitzen eine umbilicale Mündung. Sie waren nicht durchgehend in den Proben vertreten, nur in den Fraktionen < 500µm. Diese Arten sind von den Globigerinen prozentual am häufigsten vertreten (ZEISS & HOTTINGER, 1984).
Überfamilie GLOBIGERINACEA Carpenter und Jones, 1862
Familie GLOBIGERININDAE Carpenter und Jones, 1862
Unterfamilie GLOBIGERININAE Carpenter und Jones, 1862
Gattung GLOBIGERINA d’Orbigny, 1826
Globigerina bulloides d’Orbigny, 1829
Tafel 10, Abb. 8
Das trochospirale Gehäuse besitzt aufgeblähte Kammern und eine „globulare“ Kammernanordnung. Die Gehäusewand ist deutlich perforiert und besitzt einen Spinos. Die große Mündung ist umbilikal ausgebildet.
Gattung GLOBIGERINELLA d’Orbigny, 1826
Tafel 10, Abb. 9
Gattung GLOBIGERINOIDES Cushman, 1927a
Globigerinoides ruber d’Orbigny, 1839a
Tafel 10, Abb. 6-7
Die Kammernanordnung ist ähnlich wie bei Globigerina trochospiral. Die Kammern sind aufgebläht „globular“, mit akzessorischen Kammern über den Mündungen. Die Gehäusewand ist deutlich perforiert und besitzt einen Spinos. Die Mündung ist groß und umbilikal.
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3. 2. 6 Ordnung BULIMINIDAE Fursenko, 1958
Gattung LOXOSTOMINA Sellierde Civrieux, 1969
Gehäuse triserial, dann biserial, Ornamentaion berippt. Die Mündung ist terminal mit Lippe ausgebildet.
Loxostomina costatapertusa Loeblich und Tappan, 1960
Tafel 11, Abb. 1-2
Die erst triseriale, dann biseriale Kammeranordnung besitzt eine langestreckte, flache Form. Die Gehäusewand besitzt eine berippte Ornamentaion. Die terminale Mündung ist mit Lippe ausgebildet.
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Gattung FIJIELLA Loeblich und Tappan, 1962
Die Kammeranordnug ist triserial, im Querschnitt dreieckig. Die Kanten sind z.T. gekielt oder stachelig.
Fijiella simplex (Cushman, 1929a)
Tafemain_framel 11, Abb. 3-5
Art besitzt eine triseriale Kammeranordnung, wobei die Kammern schnell an Größe zunehmen. Die langgestreckte Form ist im Querschnitt dreieckig ausgebildet. Die Gehäusewand ist in geschwungenen Reihen mit einem Lochmuster ausgestattet.
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Gattung TRETOMPHALOIDES Banner, Pereira und Desai, 1985
Tretomphaloides concinnus (Brady, 1884)
Tafel 11, Abb. 8
Die Kammern sind anfangs trochospiral, später ringförmig angeordnet. Die konzentrisch verlaufenden Kammern sind auf einer Ebene angeordnet. Die letzte Kammer ist aufgebläht und verdeckt die ganze Unterseite der Probe. Die unregelmäßig angeordneten Mündungsöffnungen bedecken ihre Gehäusewand. Die Gehäusewand ist perforiert.
3. 2. 7 Ordnung ROTALIIDA Lankester, 1885
Die in den Proben häufig vorkommenden Formen der Ordnung Rotaliida bauen ihre Gehäuse in sehr unterschiedlichen Formen auf. Mit der Gattung Planorbulina waren sie in der überwiegenden Anzahl der Proben und da in der Fraktion > 1000µm vertreten. Die häufigsten Gattungen in den Proben sind Homotrema, Planorbulina und Amphistegina. Diese sind auch im Golf von Aqaba prozentual am häufigsten vertreten (REISS & HOTTINGER, 1984).
Familie CIBICIDIDAE Cushman, 1927a
Unterfamilie CIBICIDINAE Cushman, 1927a
Gattung Paracibicides Perelis und Reiss, 1975
Paracibicides edomica Perelis und Reiss, 1975
Tafel 12, Abb. 5-6
Art besitzt eine planspiral involute Kammeranordnung. Die auf der Oberseite gewölbten, auf der Unterseite gerade ausgebildeten Kammern sind in ovaler Kreisform angeordnet. Die Gehäusewand ist perforiert.
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Familie ROSALINIDAE Reiss, 1963
Gattung ROSALINA d’Orbigny, 1928
Tafel 11, Abb. 6-7
Art besitzt eine planspiral involute Kammeranordnung. Die Kammern sind in ovaler Kreisform angeordnet. Auf der glatten, perforierten Gehäusewand bilden sich die einzelnen Kammern kaum ab.
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Unterfamilie PLANORBULININAE Schwager, 1877
Gattung PLANORBULINA d’Orbigny, 1826
Die Kammernanordnung ist diskoidal, trochospiral. Die Kammern, die eine gleichmäßige Größe besitzen, sind an der Spiralseite festgewachsen. Sie besitzen je Kammer ein bis zwei Mündungen die an deren Außenseite liegen.
Planorbulina larvata Parker und Jones, 1865
Tafel 11, Abb. 9-10
Die Kammern, die diskoidal trochospiral angeordnet sind, besitzen eine gleichmäßige Größe und sind an der Spiralseite festgewachsen. Art besitzt an der Außenseite der Kammern 1 bis 2 Mündungen.
Planorbulina sp. (juveniles Stadium)
Tafel 12, Abb. 3-4
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Familie CYMBALOPORIDAE Cushman, 1927a
Unterfamilie CYMBALOPORINAE Cushman, 1927a
Gattung CYMBALOPORETTA Cushman, 1928c
Kammeranordnung plan-konvex, kegelförmig; anfangs trochospiral, später ringförmig. Der Umbilikus ist geöffnet, die Mündung befindet sich am Kammernabelende.
Cymbaloporetta bradyi (Cushman, 1931)
Tafel 11, Abb. 11-13
Die Kammern sind anfangs trochospiral, später ringförmig angeordnet. Die plan-konvexe, kegelförmige Gehäuseform besitzt einen geöffneten Umbilikus. Die Mündung befindet sich am Kammernabelende.
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Gattung GYPSINA H. J. Carter 1877b
Gypsina vesicularis (Parker und Jones, 1860)
Tafel 12, Abb. 7
Die Kammern besitzen eine spericale Anordnung; das convexe Gehäuse zeigt ein Netzmuster. Die Mündungen sind als Septalperforationen im Netzwerk der Kammerwände ausgebildet.
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Familie HOMOTREMATIDAE Cushman, 1927a
Die Kammernanordnung besteht aus spiraligen, später konzentrischen Kammerschichten, die festsitzend, inkrustierend und knollig verzweigt sind. Die Gehäusewand ist großporig ausgebildet. Die Mündung besteht aus großen Poren mit siebartigen Plättchen.
Homotrema rubrum Lamarck, 1816
Tafel 12, Abb. 8-9
Die anfangs spiralige, später konzentrische aufgebaute Kammern bilden knollig, verzweigte Formen. Die Gehäusewand ist großporig ausgebildet. Die Mündung besteht aus großen Poren mit siebartigen Plättchen.
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Familie AMPHISTEGINAIDAE Cushman, 1927a
Gattung AMPHISTEGINA d’Orbigny, 1826
Die Kammernanordnung ist trochoid und linsenförmig. Die Ventralkammern reichen verlängert bis zur Peripherie, der Umbilikus ist mit Warzen ausgefüllt. Die Mündung ist an der Ventralseite ausgebildet.
Amphistegina lessonii d’Orbigny, 1826
Tafel 13, Abb. 1-2
Der Umbilikus, der trochoid und linsenförmig angeordneten Kammern, ist schwach mit Warzen ausgefüllt. Von der Seite gesehen läuft die Ventralseite des Gehäuses spitz zusammen.
Amphistegina lobifera Larsen, 1976
Tafel 13, Abb. 3-4
Der Umbilikus der trochoid und linsenförmig angeordneten Kammern ist stark mit Warzen ausgefüllt. Von der Seite gesehen läuft die Ventralseite des Gehäuses flach zusammen.
Amphistegina bicirculata Larsen, 1976
Tafel 13, Abb. 5-6
Der Umbilikus der trochoid und linsenförmig angeordneten Kammern ist nicht wie bei den anderen Proben mit Warzen ausgefüllt. Von der Seite gesehen läuft die Ventralseite des Gehäuses flach zusammen und ist leicht geschwungen.
Tafel 13, Abb. 7-8
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Familie HETEROLEPIDAE Gonzales-Donoso, 1969
Gattung Heterolepa Franzenau, 1884
Die Kammeranordnug ist trochospiral, bi- oder plankonvex. Die Peripherie ist stumpfartig gekielt und besitzt eine Umbilikalsutur. Die Mündung ist interiomarginal ausgebildet.
Heterolepa subhaidingeri (Parr, 1950)
Tafel 14, Abb 1-2
Die Kammern sind trochospiral, angeordnet. Von der Seite ist das Gehäuse linsenförmig, die Kammern sind stumpfartig gekielt und besitzen eine Umbilikalsutur. Die Mündung ist interiomarginal ausgebildet.
Heterolepa praecincta (Karrer, 1868)
Tafel 14, Abb. 3-5
Die trochospiral angeordneten Kammern sind von der Seite plankonvex. Die Peripherie ist stumpfartig gekielt und besitzt eine Umbilikal-Sutur. Die Mündung ist interiomarginal ausgebildet.
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Unterfamilie AMMONIINAE Saidova, 1981
Gattung AMMONIA Brünnich, 1772
Tafel 14, Abb. 6-9
Die trochospiral angeordneten Kammern sind von der Seite bikonvex. Die Peripherie ist stumpfartig gekielt und besitzt eine stark genoppte Umbilikal-Sutur. Die Mündung ist interiomarginal ausgebildet.
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Familie ELPHIDIIDAE Gallowa, 1933
Unterfamilie ELPHIDIINAE Galloway, 1933
Gattung ELPHIDIUM Montfort, 1808
Die Kammern sind planspiral-bilateral symmetrisch angeordnet. In den Septen verläuft ein komplexes Kanalsystem, das in den Poren mündet. Die Mündungen bestehen aus einer Porenreihe, die an der Basis der Mündungsfläche ausgebildet ist.
Elphidium crispum (Linnè, 1756)
Tafel 15, fig.1-2
Die Kammeranordnung ist planspiral-bilateral symmetrisch. Die Oberfläche der Gehäusewand weist Reihen von großen Poren auf, die konzentrisch von außen in das Zentrum laufen. Die Mündungen bestehen aus einer Porenreihe, die an der Basis der Mündungsfläche ausgebildet ist.
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Super Familie NUMMULITACEA de Blaunville, 1827
Familie NUMMULITIDAE de Blainville, 1827
Gattung HETEROSTEGINA d’Orbigny 1826
Das Gehäuse ist seitlich abgeflacht und besitzt nur wenige Windungen, die rasch an Höhe zunehmen. Die einfachen Anfangskammern werden später durch Septen in Kämmerchen geteilt. Die Gehäusewand ist großporig ausgebildet. Die zahlreichen Mündungen sitzen an der Basis der Stirnwand.
Heterostegina depressa d’Orbigny, 1826
Tafel 15, Abb. 5-10
Die von den Septen in Kämmerchen eingeteilte Kammern sind trochospiral angeordnet. Das Gehäuse ist seitlich abgeflacht und besitzt nur wenige Windungen, die rasch an Höhe zunehmen. Die Gehäusewand ist großporig ausgebildet. Die zahlreichen Mündungen sitzen an der Basis der Stirnwand.